Es gibt viele Methoden, wie man den Klebstoff auf ein Produkt auftragen kann. Es hängt von der Art des Klebstoffs, des zu klebenden Materials und dessen Form ab. Hier ist eine Grundübersicht.
Um eine hochwertige Klebeverbindung herzustellen, ist sowohl die Wahl des richtigen Klebstoffs als auch das richtige Klebstoffauftragsverfahren entscheidend. Es gibt mehrere Verfahrensarten. Jede hat ihre Vor- und Nachteile und für den Entscheidungsprozess sind das zu klebende Material, die Anforderungen an die Klebeverbindung und die Klebstoffart von wesentlicher Bedeutung. In diesem Artikel stellen wir die grundlegenden Verfahren zum Auftragen der Klebstoffe in der Industrieproduktion vor.
Das Prinzip des Auftrags von Schmelzklebstoffen (Holtmelts) ist einfach. Der Klebstoff muss zuerst geschmolzen und auf Arbeitstemperatur erwärmt werden. Dies erfolgt in einer Schmelzeinheit. Die Größe der Schmelzeinheit ist je nach der gewünschten Leistung unterschiedlich. Von der kleinen Schmelzeinheit EASY, in welche der Klebstoff in Form von Granulat oder Sachets geschüttet wird, bis hin zu großen Fassentladern, die den Klebstoff direkt aus 200 l großen Behältern zapfen. Der geschmolzene Klebstoff wird anschließend mit Hilfe einer Pumpe und eines Schmelzschlauchs zum Applikator befördert. Es gib folgende grundlegende Auftragsarten.
Die Auftragsart wird wohl in sämtlichen Industriebranchen eingesetzt. Der Applikationskopf trägt den Klebstoff über eine Düse entweder in Form von einer Punktreihe oder Raupe auf. Der Auftrag kann computergesteuert oder manuell erfolgen. Dieses Auftragsverfahren ist in der Verpackungsindustrie sehr beliebt und für Klebstoffarten wie EVA, APAO, PUR, PSA geeignet.
Beim Montage- und Flächenkleben von unebenen oder formkomplizierten Teilen ist der Sprühauftrag (in Form einer Spirale) am besten geeignet. Mit Hilfe von zusätzlicher Sprühluft wird das Haar des Klebstoffs unter der Düse gedreht, so dass es eine Spirale mit einem präzisen Rand bildet. Der Sprüh(Spiralen)-Auftrag kann automatisiert (insbesondere in der Industrie) oder manuell erfolgen. Meistens werden Klebstoffarten wie PSA, APAO oder PUR verwendet.
Für den Flächenauftrag der Schmelzklebstoffe auf ebene Flächen werden Köpfe mit Schlitzdüsen eingesetzt. Diese können auch mehr als 3 Meter breit sein. Typisches Anwendungsbeispiel ist das Laminieren in der Textil- oder Hygieneindustrie. Meistens werden Klebstoffarten wie PSA und PUR verwendet.
Es handelt sich um ein spezielles Verfahren für die Möbelindustrie, wo dieses Auftragen am meisten verbreitet ist. So werden die Holz- oder Spanplattenkanten beklebt. Der Klebstoff wird über eine Rolle aufgetragen, die sich auf der Materialoberfläche bewegt. Für Klebstoffarten wie EVA und APAO geeignet.
Das Auftragen mit Rolle wird auch für formkompliziertere zu klebende Flächen aus Textil, Folie, Schaumstoff, Papier etc. eingesetzt.
Der Vorteil beim Schmelzkleben beruht in der Geschwindigkeit, im möglichen Handling praktisch gleich nach dem Auftragen und dem Zusammenpressen und in der einfachen Bedienung der Auftragsvorrichtung. Der Nachteil ist eine niedrigere Wärmebeständigkeit (mit Ausnahme der reaktiven Klebstoffe).
Aus verfahrenstechnischer Sicht ist das Auftragen von Kaltklebstoffen und Dispersionen einfacher als das Auftragen von Schmelzklebstoffen. Es ist nämlich nicht erforderlich, diese auf die Arbeitstemperatur zu erwärmen. Auf der anderen Seite weisen sie reduzierte verfahrenstechnische Möglichkeiten auf. Das einfachste Verfahren zum Auftragen eines Dispersionsklebstoffs ist manuell, mit Pinsel. Auch im Fall eines automatisierten Verfahrens ist das Prinzip einfach. Der Dispersionsklebstoff ist in einem Behälter, aus dem es mithilfe von Luftdruck oder einer Pumpe in einen Applikator gepumpt und anschließend auf das gewünschte Material aufgetragen wird. Es gibt 2 grundlegende Verfahren.
In beiden Fällen können für das Auftragen ein Pinsel, eine Rolle, Spachtel, Sprühgerät, Rollenauftragsgerät und ein Coating-Kopf verwendet werden.
Die Vorteile des Klebens mit einem Dispersionsklebstoff sind die lange offene Zeit, also die Möglichkeit, die geklebten Flächen vor der Aushärtung zu bewegen und eine relativ gute Wärmebeständigkeit. Der Nachteil ist die lange Trocknungszeit, die außerdem auch von dem Material der geklebten Flächen und den Bedingungen der Außenumgebung abhängig ist.
Das war eine Grundübersicht, wie ein Klebstoff auf eine Oberfläche aufgetragen werden kann. Sollten Sie zum Thema Klebstoffe noch weitere Fragen haben, sprechen Sie uns über unser Kontaktformular an. Wir beraten Sie gern.